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Noch etwas zur Regelauslegung:

Eine Bunkerfalle?
Ein Ball kommt in einem Bunker, an einem zur Fahne hin aufsteigenden Abhang, an einer Harke zur Ruhe. Beim Entfernen der Harke bewegt sich der Ball.
Die Harke ist ein Hemmnis. Das Entfernen der Harke und das Zurücklegen des Balls kostet keinen Strafschlag.
Der Spieler versucht nun den Ball, wie vorgeschrieben, zurückzulegen.
Der Ball bleibt nicht liegen. Er versucht es erneut. Jetzt muss der Spieler den Ball an die nächstgelegene Stelle legen, nicht näher zum Loch. Der Ball darf nicht in den Boden gedrückt werden, um sicherzustellen, dass er an dieser Stelle liegen bleibt. (Regel 8.2b).
Da der Abhang immer flacher wird, wird der Spieler eine Stelle finden, an der der Ball zur Ruhe kommt. Er hat den ganzen Bunker zur Verfügung.

Aber was, wenn der Abhang im Bunker zum Loch absteigend ist, und der Ball auch hier von einer Harke aufgehalten wird? Die Lage des Balls sollte, bevor die Harke entfernt wird, markiert werden, um Diskussionen zu vermeiden. Natürlich bewegt sich der Ball auch hier abwärts, also näher zur Fahne. Der Spieler muss nun den Ball an die markierte Stelle zurück
legen. Aber der Ball bleibt nicht liegen. Er stellt fest, dass alle anderen Stellen in diesem Bunker, an denen er es noch einmal versuchen könnte, näher zum Loch sind.
In einem solchen Fall, muss der Spieler „Erleichterung für einen unspielbaren Ball“ in Anspruch nehmen. Entweder mit „Schlag und Distanzverlust“ Regel 19.2a mit einem Strafschlag oder mit
„Zurück auf der Linie außerhalb des Bunkers“ Regel 19.3b mit zwei Strafschlägen.
Das ist nach Robert Wegener, auch ein Grund, dass die Harken außerhalb des Bunkers
abgelegt werden sollten.
Ihre Ulla Sedler

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Ein paar Regel auf dem Grün (zur Auffrischung):
1. Du entfernst nicht Deine Pitchmarke!
Du musst eine Pitchmarke reparieren, sobald Du das Grün betrittst. Wenn Du eine Pitchmarke entdeckst, die nicht von Dir stammt, entferne sie auch.

Oder hast Du beim Platzreife-Kurs nicht aufgepasst?

2. Du stehst auf der Puttlinie!
So mancher Golfer explodiert schneller als eine Bodenmine, wenn Du seine Puttlinie betrittst. Tritt auch nicht auf Deine eigene Puttlinie.

Mach es einfach nicht.

3. Du bearbeitest Deine Puttlinie!
Spiele nicht den Greenkeeper und ebne mit Deinen Füßen das Grün - Auch nicht, wenn Dich die alten Spike-Spuren tierisch stören. Dafür handelst Du Dir zwei Strafschläge ein (Regel 16‐1c)!

Auch Tau oder Reif dürfen nicht entfernt werden. Ebenfalls zwei Strafschläge.

Was hingegen erlaubt ist: Pitchmarken, die sich auf Deiner Puttlinie befinden, darfst Du entfernen. Ebenso lose hinderliche Naturstoffe. Dazu zählen auf dem Grün auch Sand und loses Erdreich.

4. Du bedienst nicht die Fahne!
Wenn Dein Ball auf dem Grün näher am Loch liegt als alle anderen, dann bediene die Fahne. Oder hast Du etwas Besseres vor, während die anderen putten?

Anmerkung: Seit 2019 hat der Regelgott entschieden, dass dies keine Todsünde mehr ist. Und seit Corona sogar im Gegenteil!

5. Du wirfst die Fahne!
Leg' die Fahne auf das Grün, wenn Du sie bedienst! Der Rasen möchte nicht von Dir malträtiert werden. Ach ja: Und bitte lege sie nicht in die Puttlinie Deines Mitspielers ... und nein, auch nicht direkt hinter das Loch.

6. Du testest das Grün!
Du darfst das Grün anfassen, Du darfst Deinen Ball markieren und Du darfst ihn säubern. Belasse es dabei! Die Oberfläche aufrauen oder aufkratzen zählt als Prüfen des Grüns. Das ist verboten.

Und einen Ball probeweise über das Grün rollen zu lassen, hast Du hoffentlich erst gar nicht in Erwägung gezogen ...

7. Du drängelst Dich vor!
Halte die Reihenfolge ein. Es spielt derjenige, der am weitesten vom Loch entfernt ist. Mach aber auch keine Wissenschaft daraus.

Sollte Dein Putt knapp daneben gehen, frage Deinen Mitspieler, ob Du beenden darfst. Wenn er es nicht schon von alleine anbieten sollte.

Merke Dir vor allem eines: Gedulde Dich mit Deinem Putt bis der Ball des Mitspielers zur Ruhe gekommen ist.

Anmerkung: Seit 2019 ist "Vordrängeln" erlaubt (»ready Golf«)! Ohne freundliches Nachfragen gibt es aber bestimmt dennoch böse Blicke.

8. Du nimmst Hilfe in Anspruch!!!
Wenn Du puttest, darf niemand hinter Deinem Ball stehen. Das gibt zwei Strafschläge. Und Tipps darfst Du erst Recht nicht entgegennehmen.

Ach ja … wenn es regnet und Du kein Wasser verträgst, dann halte Deinen Regenschirm bitte selbst.

9. Du trifft einen anderen Golfball!
Sobald Du vom Grün spielst und einen anderen Golfball triffst, wirst Du mit zwei Extra-Schlägen "belohnt". Also: Liegt ein anderer Ball in der Nähe Deiner Puttlinie, bitte Deinen Mitspieler, seinen Ball zu markieren.

Und denke daran: Ein Putt kann auch mal zu lang gespielt werden ...

10. Du nutzt Deinen Putter als Stütze!
Bist Du von Deiner Runde wirklich schon so geschwächt, dass Du Dich auf Deinem Putter abstützen musst? Dann schone Deine spärlichen Kräfte lieber mit einem Trolley oder einem Golf-Cart. Das Grün wird es Dir danken.

11. Du wirfst Schatten!
Bei Sonnenschein ist das nicht weiter verwunderlich. Dass Dein Schatten magisch vom Ball Deines Mitspielers oder seiner Puttlinie angezogen wird, hingegen schon.

Stell’ Dich so hin, dass Dein Schatten niemanden behindert und alle sind glücklich.

12. Du markierst nicht!
Du lässt Dich beim Markieren gerne bitten? Das schaffst Du sicher auch so ... Wenn Dein Ball in der Nähe der Puttlinie Deines Mitspielers liegt, dann markiere ihn einfach.

Das geht schneller, als wenn Dich Dein Mitspieler jedes Mal fragen muss und aus Verärgerung seines Putts verzieht.

13. Du stellst Deine Tasche auf dem Grün ab!
Nicht wirklich, oder?

14. Du bist zu faul, Deine Füße zu heben!
Spike-Spuren dürfen nicht entfernt werden. Heb’ beim Gehen Deine Füße, dann bleibt das Grün auch in einem guten Zustand und Du siehst nicht wie ein Zombie aus, der über den Platz schlurft.

15. Du steckst die Fahne nicht zurück!
Wenn Du schon eingelocht hast, dann unterbreche kurz Deine Jubelarien und nimm die Fahne in die Hand. Nach dem letzten Putt steckst Du sie wieder in das Loch.

Das ist nicht nur höflich, sondern beschleunigt auch das Spiel.

16. Du löffelst den Ball mit dem Putter aus dem Loch!
Wenn Du Dich nicht bücken möchtest, dann kauf Dir einen Putter-Aufsatz zum Ballaufheben. Ansonsten beschädigst Du den Lochrand.

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Hier noch einmal warum man keinen provisorischen Ball spielt, wenn den Ball - wenn auch nur vermutlich oder mit an Sicherheit grenzenden Wahrscheinlichkeit in einer Penaltyarea liegen könnte:

Wann darf ein provisorischer Ball gespielt werden und wann nicht? Diese Frage konnte offensichtlich auch der frühere Top-College-Golfer Gavin Hall nicht beantworten. Bei der Q-School für die Korn Ferry Tour 2022 war für ihn nach einer Runde Schluss, weil er den falschen Ball weiterspielte und daraufhin disqualifiziert wurde. Was war passiert?

Die entscheidende Szene spielte sich an Bahn sechs des Plantation Preserve Golf Clubs in Florida ab. Hall haute seinen Abschlag auf dem Par 4, Dogleg links, in Richtung Wasserhindernis auf der linken Seite. Alle Beteiligten in der Gruppe – drei Spieler mit Caddies - sahen den Ball im Wasser landen, woraufhin Hall zu einem neuen Ball griff und einen zweiten Drive hinterherhaute. Mit dieser Aktion erklärte er seinen ersten Abschlag - offensichtlich unwissentlich - für im Wasserhindernis verloren. Heißt: Selbst wenn Hall seinen ersten Abschlag gefunden hätte, hätte er seinen zweiten Ball spielen müssen.

Denn: Laut Regel 18.3 (a) hätte Hall in diesem Fall keinen provisorischen Ball spielen dürfen: „Ist sich der Spieler bewusst, dass der einzig denkbare Ort, an dem der ursprüngliche Ball verloren sein könnte, innerhalb einer Penalty Area liegt, ist ein provisorischer Ball nicht zulässig, und ein Ball, der von der Stelle des vorherigen Schlags gespielt wird, wird mit Strafe von Schlag und Distanzverlust (siehe Regel 18.1) zum Ball im Spiel des Spielers.“

Verhängnisvoller Fehler

Nachdem Hall seinen zweiten Abschlag sicher auf der Spielbahn unterbracht hatte, machte er sich auf den Weg zu seinem ersten Drive. Und tatsächlich landete der erste Abschlag doch noch am Rand der Penalty Area und war spielbar. In der Annahme, dass sein zweiter Abschlag lediglich provisorisch war, spielte Hall seinen ersten Ball weiter. Den zweiten Ball hob er wieder auf. Hall dachte, er hätte das Par gerettet, offiziell spielte er das Loch aber mit dem falschen Ball zu Ende. Doch trotz dieser Verkettung an Regelverstößen war er zu diesem Zeitpunkt noch nicht disqualifiziert. Hall hatte noch die Möglichkeit, seinen Fehler zu berichtigen, jedoch wies ihn weder sein Caddie noch einer der Mitspieler beziehungsweise deren Caddies auf den Regelverstoß hin – vermutlich auch, weil sie sich selbst nicht sicher waren.

Da Hall den falschen Ball weiterspielte, galt das Loch nicht als beendet. In Regel 3.3c heißt es: „Ein Spieler muss an jedem Loch einer Runde einlochen. Locht ein Spieler an einem Loch nicht ein, muss der Spieler diesen Fehler berichtigen, bevor er das nächste Loch beginnt oder am letzten Loch der Runde, bevor er die Scorekarte einreicht.“ In dem Moment also, als Hall seinen Abschlag auf Bahn sieben ausführte, war die Disqualifikation besiegelt. Gewusst hat er von seinem Schicksal da aber noch nichts. Immerhin dachte er, sein Vorgehen wäre regelkonform gewesen.

Doch ein Caddie aus der Gruppe war stutzig. Schon auf dem Weg zum siebten Abschlag soll er leise Zweifel geäußert haben. Hall jedoch habe nichts davon mitbekommen und munter weitergespielt. Nach der Runde griff der zweifelnde Caddie zum Hörer und meldete den Vorfall der Spielleitung. Dieser blieb nach der Schilderung des Falls keine andere Wahl als Hall nachträglich zu disqualifizieren. Die Q-School war damit für ihn beendet – und zwar endgültig

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Damit liegst du fast richtig. Es werden bereits TV Aufnahme - falls zur Verfügung stehen - zur Regelanwendung herangezogen, einschl. Zeitlupe und Zoomfunktion

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Das diese Regel geändert wird, werden wir nicht mehr erleben. Meine Intension war auch eher meinen Hinweis sich auf der Einspielrunde die roten, gelben, blauen und weißen im Birdiebook zu notieren zu verstärken.

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